Marcel Hänggi
  • Texte
  • Bücher
    • Weil es Recht ist
    • La fin de l'âge du pétrole …
    • Null Öl. Null Gas. Null Kohle
    • Fortschrittsgeschichten >
      • Inhalt
      • Pressestimmen
    • Ausgepowert >
      • Inhalt
      • Pressestimmen
    • Wir Schwätzer im Treibhaus >
      • Inhalt
      • Pressestimmen
    • Cui bono
    • Beiträge in Sammelbänden
  • Climate Update
  • Vorträge, Podien
  • Ausstellungstexte
  • Unterricht, Bildung
    • 2025 Universität Luzern Seminar Klimapolitik
    • Projekte Deutschunterricht
    • Projekte Geschichtsunterricht
    • 2020 Universität Freiburg Geschichte schreiben
    • 2019 MAZ Statistik und Studien
    • 2007 - 2016 MAZ CAS Wissenschaftsjournalism >
      • 4 Ein Leitfaden zur kritischen Würdigung wissenschaftlicher Resultate
    • Leitfaden Vortragen
  • Beratung
  • Forschung
  • Politik
  • Positionspapiere
  • über mich
  • Kontakt
  • Datenschutz

Gottes Gehilfen

1/4/2004

 
Unweit von Genf werden Milliarden verlocht, um exotische Theorien über den Aufbau der Materie zu testen – seit fünfzig Jahren. Eine tolle Sache. – «WOZ Die Wochenzeitung» vom 1. April 2004
BildDoppelt so schwer wie der Eiffelturm: der Atlas-Detektor (c) Wikimedia
Das Forschungszentrum des Cern an der schweizerisch-französischen Grenze bei Meyrin ist ein besonderer Ort. Nicht nur für irdische Verhältnisse. 1995 gelang hier die Herstellung von neun Antiwasserstoffatomen – nach menschlichem Ermessen waren dies die ersten Antiatome, die je im Universum existierten. Ich fragte den pensionierten Cern-Physiker Klaus Bätzner, wie man sich fühle, wenn man etwas schaffe, das nicht einmal Gott geschaffen habe. «Kein Problem», sagte Bätzner: «Wenn man an Gott glaubt, dann hat er Antiatome geschaffen – am Cern, im Jahr 1995.»



Read More

Wissenschaftsstandort Sarajevo

27/2/2004

 
Sarajevo hat zwei Universitäten, aber keine tauglichen wirtschaftlichen und politischen Strukturen: Wie funktionieren Wissenschaft und universitäre Bildung nach dem Krieg? – «WOZ Die Wochenzeitung» vom 26. Februar 2004

BildRechtsfakultät der Universitet u Sarajevu
Das Land funktioniert nicht, nicht wirtschaftlich und nicht politisch. Die über weite Strecken mafiose Wirtschaft lässt die Hälfte der arbeitsfähigen Bevölkerung unbeschäftigt. Nicht nur der Krieg hat die bosnische Ökonomie zerstört, sondern auch der wirtschaftliche Ausverkauf nach einer zu schnellen Privatisierung. Das Dayton-Abkommen von 1995 beendete den Krieg, schuf aber ein Staatsgebilde aus zwei «Entitäten» (der Föderation von Bosnien-Herzegowina und der Serbischen Republik), die neben- statt miteinander existieren. Die Kriegsgewinner teilen sich die Macht, und nach wie vor würden viele katholische BosnierInnen lieber zu Kroatien, viele orthodoxe lieber zu Serbien gehören.


Read More

Hunt for a fin whale in Greenland

14/10/2001

 
First published in german in “Das Magazin”, October 13th, 2001. – The trip to Greenland has been organized by photographer Markus Bühler-Rasom.

Bild
Photo: Marcel Hänggi
It reeks of crab urine on board. The Aalut steers toward a buoy. A winch reels in a rope with bow nets out of the water. Seamen pick the crabs out of the nets, then throw them back into the ocean with fresh bait. Fifty bow nets at every buoy, six buoys per day, one thousand five hundred kilograms of crab in two days. The cannon at the bow remains unused. It is used for firing harpoons. The Aalut is a whaler.

We reached the Greenland city of Ilulissat on August 2nd. The days of the midnight sun were gone, however the nights were still brightly lit. It took a weighty recommendation to convince ship owner Aqqalu to let journalists on board his whaler: The Europeans are known to be against whale hunting. An eyewitness account of these activities from such a perspective was feared to stir negative propaganda.

Read More

Das große Fressen

13/10/2001

 
Auf Walfang in Grönland
«Das Magazin» vom 13. Oktober 2001

Die Reise nach Grönland und die Kontakte zu den Walfängern wurden organisiert vom Fotografen Markus Bühler-Rasom.

Bild
Foto: Marcel Hänggi
Es stinkt nach Krabbenpisse an Bord. Die Aalut steuert eine Boje an. Eine Seilwinde zieht ein Tau mit Reusen aus dem Wasser, die Matrosen lesen die Krabben aus den Reusen, werfen diese mit neuen Ködern wieder ins Meer. Fünfzig Reusen bei jeder Boje, sechs Bojen pro Tag, tausendfünfhundert Kilo Krabben in zwei Tagen. Die Kanone auf dem Bug bleibt unbenutzt. Es ist eine Kanone zum Abschuss von Harpunen. Die Aalut ist ein Walfänger.

Wir erreichten das grönländische Ilulissat am 2. August. Die Zeit der Mitternachtssonne war vorbei, doch die Nächte waren noch durchgehend hell. Es hatte eine gute Empfehlung gebraucht, dass Schiffseigner Aqqalu einverstanden war, Journalisten an Bord eines Walfängers zu nehmen: Die Europäer sind gegen den Walfang, und man befürchtete negative Propaganda.


Read More

Diagnose: Überdosis Afrika

30/8/2001

 
«Die Weltwoche», 30. August 2001

Ich erwachte, als der Nachtpfleger ins Zimmer trat. Drei Uhr früh. Ich suchte nach Wörtern, versuchte ihn französisch anzusprechen und war verwirrt, als er mich deutsch fragte, ob er das Bett frisch beziehen solle. War es das Fieber? Oder der Traum? Ich hatte von der Bahnfahrt geträumt… Doch ich war nicht mehr in Afrika, hatte Kamerun vorzeitig verlassen, um mir das Afrika, das sich in meinen Gelenken festgesetzt hatte, mit europäischer Wissenschaft austreiben zu lassen.

Zwei Wochen war es her, ebenfalls mitten in der Nacht. Zentralkamerun: Der Zug von Ngaoundéré nach Yaoundé hätte um 18.20 Uhr fahren sollen. Taxis, Buschtaxis und Busse warten vor einem Betonbau auf die Ankommenden. Der Bahnhof hat Sitzbänke für zwanzig Personen, doch zwei- oder dreihundert Passagiere warten auf die Fahrt des Zuges zurück nach Yaoundé, hocken oder liegen auf ihren Matten auf dem Boden, trinken in den Bars am Bahnhofsplatz ein Bier. Kinder verkaufen Wasser, rufen «Lolololo!» (L’eau, l’eau). Um 21 Uhr wird bekannt gegeben, der Zug habe Verspätung. Um 23 Uhr trifft er ein. Busse und Taxis füllen sich, die Putzequipe macht sich an die Arbeit. Um zwei Uhr wird der Zugang zu den Gleisen freigegeben. Um drei fahren wir.

Read More

Brief aus Wangay

10/5/2001

 
«Die Weltwoche» vom 10. Mai 2001

Es war eine Demonstration der Macht. Wir hatten ein paar Tage zum Wandern in den Alantika-Bergen im Kanton Wangay im Norden Kameruns verbracht. Nun bestellte uns der Chef de canton, der Lamido von Wangay , zur Audienz in seinen Palast - ein Lehmhaus mit Wellblechdach. Wir sollten ihm dafür, dass wir sein Gebiet bereist hatten, Wegzoll entrichten.

Unser Begleiter übergab, am Boden kniend, die ausgehandelten 5000 Francs CFA (12.50 Franken), als Seine Majestät sich eines anderen besann. Mit lässiger Bewegung wischte er das Geld zu Boden und sagte etwas Unfreundliches auf Fufulde. Unser Guide, immer noch auf den Knien, nahm die Note zurück und überreichte 10 000 Francs.

Read More

A World of Difference

18/11/1999

 
Auf Safari mit einer Horde Reisebüroangestellten.
«Tagesanzeiger» vom 18. November 1999

Als der amerikanische Reporter Henry M. Stanley anno 1874 von Sansibar zu seiner Ostafrika-Expedition aufbricht, um den verschollenen David Livingstone zu suchen, schleppt er acht Tonnen Ausrüstung mit. Die sansibarischen Führer, denen er die geplante Reiseroute skizziert, um die nötigen 340 Träger zu rekrutieren, rufen aus: «Ja, Kameraden, das ist eine Reise, die würdig ist, eine Reise genannt zu werden!»

Wilde Tiere und Edle Wilde

Die Gruppe von siebzehn Reisebüromitarbeitern und einem Journalisten, die zur Safari in Tansania aufbricht, benötigt für ihre Reise ab Zürich rund neun Tonnen Kerosen und Autobenzin. Das entspräche in Stanleys Rechnung 380 Trägern. Kämen dazu die Träger für das persönliche Gepäck, die Nahrungsmittel, das Wasser zum Trinken, zum Waschen und für die Swimmingpools in den Lodges der Savanne...

Read More

Wo die Sonne vier Monate nicht scheint

28/11/1998

 
Eine Winterreise nach Werchojansk, der kältesten Stadt der Welt
«Frankfurter Rundschau», 28. November 1998

Sein Frühstück am kältesten Ort der Welt besteht aus: gekochten Fohlenherzen (Pferdefleisch, heißt es, sei sehr gut gegen Folgen radioaktiver Verstrahlung), Wurst, Brot und Brusnik (Preiselbeeren). Nach der Arbeit serviert seine Gastgeberin einen Fisch, etwa forellengroß, der ganz gekocht und von Hand und ganz (ohne Gräten und Flossen, mit den Innereien) gegessen wird. Das Nachtessen: jakutische Blutwurst, Pferdemagen (gekocht, kalt), Brusnik, Rindfleisch (gekocht, kalt), Fisch (roh, gefroren, in Streifen geschnitten), Pferdeleber (roh, gefroren), Pferdefett (roh, gefroren). Zur Nachspeise: rohes Elch-Knochenmark (eine Schleckerei!), dazu ein wenig Brot. Die jakutische Küche ist nicht raffiniert, aber die Rohstoffe sind von fabelhafter Qualität. Er würde keinen Grund haben, sich über das traditionelle Essen der Jakuten zu beklagen.

Read More

Bülach in Apulien – Apulien in Bülach

21/5/1998

 
Ein halbes Dorf wanderte aus: Um 1970 lebten rund 3000 Menschen aus Santeramo in Colle (Apulien) in Bülach. Viele sind geblieben, viele sind zurückgekehrt. – «Die Weltwoche» vom 21. Mai 1998

BildBülach (c) Wikipedia
An einem Werktag im Jahre 1956 blieb Leonardo Natuzzi in Zürich HB im Schnellzug 6 Uhr 31 aus Milano sitzen. Er kam aus dem apulischen Nest Santeramo in Colle – aufgebrochen, um im reichen Zürich Arbeit und sein Glück zu suchen – und schlief. Er erwachte, als der Zug den Hauptbahnhof Zürich um 7.07 Richtung Schaffhausen verliess. Der nächste Halt war Bülach, wo Leonardo ausstieg; in der Ausnüchterungszelle der Polizei konnte er für wenig Geld übernachten.

​Abenteurer musste einer sein, dorthin auszuwandern, wo er niemanden kannte. Leonardos Vater kam bis New York, anno 1910, und war begeistert; er kehrte zurück, seine Braut in Santeramo zu holen. Doch die Eltern der Braut waren dagegen und Leonardos Vater blieb.

BildSanteramo in Colle. Foto: comune.info
So war Leonardo der erste richtige Emigrant der Familie. Er landete in dem zürcherischen Nest Bülach, fand an Landsleuten eine Handvoll Norditaliener, die ersten von ihnen waren für den Bau der Eisenbahnbrücke bei Eglisau gekommen, aber die mochten die aus dem Süden nicht allzusehr.


Read More

Okucani. Porträt eines Dorfes nach dem Krieg

8/5/1996

 
Bild
Okucani liegt in Westslawonien, Kroatien. Hat vor dem Krieg 1900 EinwohnerInnen (1600 serbische und 300 kroatische). Gehört 1991 bis 1995 zur international nicht anerkannten «Serbischen Republik Krajina» (RSK) und stand vom Januar 1992 bis Mai 1995 unter Uno-Schutz (United Nations Protected Area West). Kämpfe gibt es in Okucani keine. Die katholische Kirche, die Holzfabrik (der grösste Arbeitgeber vor dem Krieg), zahlreiche Wohnhäuser werden gesprengt. 

Mit der «begrenzten Polizeiaktion» Bljesak (Blitz) erobert die kroatische Armee das serbisch kontrollierte Gebiet in Westslawonien am 1. und 2. Mai 1995 zurück. Unabhängige Beobachter gibt es keine. Unmittelbar nach Bljesak hat Okucani 55 Einwohnerinnen und Einwohner.

Ein Jahr später wohnen in Okucani wieder über tausend Menschen. Neunzig Prozent davon sind Flüchtlinge aus Bosnien und Ostslawonien, die sich in den leeren Häusern angesiedelt haben. 

Was geschah während Bljesak? Ein Jahr danach erzählen neun Männer und Frauen in Okucani.

Read More

    Autor

    Marcel Hänggi
    ​

    Journalist und Buchautor
    dipl. Gymnasiallehrer​
    Dr. phil. h.c.
    ​Mitarbeiter Schweizerische Energie-Stiftung
    ​
    Zürich


    Themen

    Alle
    Architektur
    Atomenergie
    Bevoelkerung
    Bildung
    Cern
    Coronapandemie
    Demokratie
    Emissionshandel
    Energie
    EPF Lausanne
    ETH Zuerich
    Gentechnik
    Geschichte
    Interview
    Journalismus
    Klimabewegung
    Klimakonferenz Kopenhagen 2009
    Klimakonferenz Paris 2015
    Klimapolitik
    Klimaskeptiker
    Krieg Und Frieden
    Landwirtschaft
    Migration
    Ökonomie
    Physik
    Porträt
    Recht
    Religion
    Reportage
    Rezension
    Suffizienz
    Synthetische Biologie
    Technik
    Technikkolumne NZZ
    Umwelt
    Umweltblog Newsnet
    Uni Zürich
    Verkehr
    Vortrag
    Wanderungen
    Wirtschaftswachstum
    Wissenschaft
    Wissenschaftsgeschichte
    Wissenschaft Und Industrie

Proudly powered by Weebly