Wie jedes Jahr seit 2019 wanderte ich um die Sommersonnwende (dieses Jahr am 18. Juni) von Sonnenauf- bis Untergang. Dieses Jahr startete ich in Bülach und ging immer in Richtung der Sonne.
«System Change, not Climate Change!», fordert die Klimabewegung. «Systems transitions» braucht es laut dem Klimarat IPCC, um die globale Erhitzung zu begrenzen. Bloss: Was ist das überhaupt: ein System? Und wie lässt es sich verändern? – WOZ Die Wochenzeitung vom 28. April 2022 (PDF). «Systemveränderer!» war im kalten Krieg ein verbreitetes Schimpfwort.
«System Change, not Climate Change!» ist ein Slogan an Klimademos, und soeben hat der Klimastreik in einem dreissigseitigen Positionspapier dargelegt, was er unter «System Change» versteht. Konservative Publizist:innen werfen dem Klimastreik vor, die Sorge ums Klima sei nur ein Vorwand; in Wirklichkeit seien die Klimastreikenden, nun, «Systemveränderer». ![]() Andreas Fischlin (72) ist emeritierter Professor für Terrestrische Systemökologie der ETH Zürich und Vizepräsident der Arbeitsgruppe II der Weltklimarats IPCC, die am 28. Februar ihren jüngsten Bericht Impacts, Adaptation and Vulnerability(«Auswirkungen, Anpassung und Verletzlichkeit») präsentiert hat. Andreas war jahrelang Mitglied der Schweizer Verhandlungsdelegation an den Uno-Klimakonferenzen. Er ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Gletscher-Initiative. > Interview lesen auf www.gletscher-initiative.ch > lire l'interview en français sur www.gletscher-initiative.ch ![]() Gewiss, wir brauchen mehr erneuerbaren Strom. Aber was wirklich zählt, ist, wie schnell wir die fossilen Energien loswerden. – Gastkommentar von Marcel Hänggi in der NZZ am Sonntag vom 27. Februar 2022. In den letzten Monaten hat ein Thema die Energiedebatte dominiert: die – angeblich – drohende «Stromlücke». Dagegen ist von der Klimakrise kaum mehr die Rede.
Eigentlich müssten sich die beiden Themen gut ergänzen: Sowohl energie- wie klimapolitisch ist es angezeigt, die Produktionskapazitäten für erneuerbaren Strom massiv auszubauen. Schaut man aber, wie und von wem die «Stromlücke» im Jahr vor den nationalen Wahlen in die Debatte gedrängt wird, so scheint sie doch vor allem ein Kampfbegriff zu sein. ![]() Daniel Speich-Chassé, Jahrgang 1969, ist Professor für Globalgeschichte an der Universität Luzern und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Gletscher-Initiative, für die er sich als einer der allerersten Mitstreiter seit 2016 engagiert. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört die Umweltgeschichte. – Ein Gespräch über historische Verantwortung, Kolonialismus und das Wissen von Baumzellen. > Interview lesen auf www.gletscher-initiative.ch > lire l'interview en français sur www.initiative-glaciers.ch Vortrag an der praxisorientierten Tagung «Verkehrssprache – verkehrte Sprache? Wie der Sprachgebrauch unsere Mobilität mitprägt» am 19. November 2021 am Center for Development and Environment der Universität Bern. Ich will in diesem Vortrag drei Wörter unter die Lupe nehmen, die in der öffentlichen Debatte oft merkwürdig verwendet werden: Verkehr, Mobilität, Freiheit.
Das erste Mal, als ich bewusst über Verkehr und Sprache nachdachte, war 2006. Ich nahm als Journalist an einem sehr merkwürdigen Prozess teil. Vor dem Richter stand ein zur «Tatzeit» nicht ganz achtjähriges Mädchen, das sich von einem Auto hatte anfahren lassen. Das Mädchen wollte auf seinem Schulweg die Straße überqueren, als ein Auto es anfuhr und verletzte. Die Polizei befragte Kind und Fahrer. Der Fahrer gab an, korrekt gefahren zu sein, der Staatsanwalt stellte das Verfahren ein (Messungen der Bremsspuren durch die Familie des Mädchens zeigten, dass das Auto zu schnell gefahren war – aber Polizei und Staatsanwaltschaft hatten auf solche Messungen verzichtet).
Keynote zur Veranstaltung «Suffizienz – wie bitte?» der Schweizerischen Energie-Stiftung und der Massfabrik am 31. August 2021 in Zürich. ![]() (Dieser Vortrag als Videoaufzeichnung auf Youtube: time-code 4:24 bis 21:40, Fragen bis 27:00; danach Podiumsgespräch.) Die SES-Zeitschrift «Energie und Umwelt» schreibt auf ihrer Titelseite zum Thema: «Suffizienz muss eine Rolle spielen».
Ich möchte auf diese Schlagzeile von zwei Seiten her eingehen:
Das Auto ist nicht in erster Linie Werkzeug des Fortkommens, sondern Freiheitsversprechen. Ein Versprechen, das immer uneingelöst blieb – und bleiben musste. – Moneta 2/2021 (Juni). La voiture n'est pas, en premier plan, un outil pour se déplacer, mais une promesse de liberté. Une promesse qui est toujours restée – et devait rester – déçue. – Moneta 2/2021 (juin).
2019 wanderte ich am längsten Tag, von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, von Tiefenbrunnen der Stadtgrenze entlang bis Wollishofen; 2020 von meiner Wohnung bis Schaffhausen. Dieses Jahr ging's, eine Woche zu früh, westwärts: nach Aarau, 55 Kilometer. Eine Fotogalerie. 10:59 Uhr: Landidylle bei Rudolfstetten.
Das CO2-Gesetz ist an der Urne durchgefallen. Wie es jetzt weitergehen muss. – Ein Kommentar von Marcel Hänggi in der Schweiz-Ausgabe der Zeit vom 17. Juni 2021. Es gibt Dinge im Leben, gegen die kann man zwar sein, aber es bringt nichts. Man kann an einem Regentag laut protestieren – regnen tut’s trotzdem. Man kann die Klimakrise kleinreden oder sagen, man wolle schon etwas tun, nur nicht das, was gerade zur Debatte steht – die Krise wird dadurch nicht kleiner.
Dass das CO2-Gesetz trotz breiter Unterstützung durchgefallen ist, ist bitter. Daran ändert auch der Umstand wenig, dass es eine Mehrheit gefunden hätte, hätten nicht die Agrarinitiativen einseitig die Gegnerinnen und Gegner einer ökologischen Politik mobilisiert. ![]() Anthony Patt, geboren 1965, ist Professor für Klimapolitik am Institut für Umweltentscheidungen der ETH Zürich und koordinierender Hauptautor des Sechsten Sachstandsberichts des IPCC, der diesen Sommer und Herbst erscheinen wird. Patt ist in Massachusetts geboren und lebt mit seiner Familie im Zürcher Oberland. Er ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Gletscher-Initiative. > Interview lesen auf www.gletscher-initiative.ch > Lire l'interview en français sur www.initiative-glaciers.ch Ich hatte schon schwierigere Aufgaben, als über die Bedeutung des Velos in der Klimakrise zu sprechen. Denn es ist einfach: Unser gegenwärtiges Verkehrssystem ist schlecht fürs Klima, das Velo ist gut. Etwas komplizierter ist die Antwort auf die Frage, warum bei dieser Ausgangslage das Velo immer noch nicht als Verkehrsmittel ernst genommen wird.
Mein Referat zum Symposium von Pro Velo Schweiz zum World Bicycle Day 2021 am 3. Juni 2021 auf Youtube (time-code 33:00 bis 57:00). |
AutorMarcel Hänggi, Zürich Themen
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