An der Universität Basel finanziert der Branchenverband Interpharma einen Lehrstuhl für Gesundheitsökonomie. Er soll laut Vertrag erforschen, wie sich die Regulierung des Pharmamarkts auf die Innovation in der Pharmaforschung auswirkt – ein Thema, bei dem Interpharma ein eminentes Interesse daran hat, dass die Antworten ihr genehm ausfallen. Interpharma sass – wenn auch nur «mit beratender Stimme» – in der Berufungskommission. Auch die Uni Basel hatte mir gegenüber zuerst gelogen: Sie hatte behauptet, ein Einsitz eines Sponsors in eine Berufungskommission käme nicht infrage. Aber es kommt noch dicker: Nach drei Jahren wird die Professur laut Vertrag evaluiert; je nach Resultat wird aus der ausserordentlichen eine ordentliche Professur. Und hier sitzt Interpharma in der Evaluationskommission – diesmal mit Stimmrecht. Interpharma kann dem Professor also drei Jahre lang stets drohen, ihn nicht zu befördern. Ausserdem hat Interpharma dem schließlich ausgewählten Lehrstuhlinhaber Stefan Felder zum Stellenantritt 300.000 Franken in die Pensionskasse eingezahlt, was Felder das ganz normal findet.
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