Genau darum geht es. Ich will es niemandem verwehren, sich an Autorennen zu freuen. Dabei aber so zu tun, als hätte die Sache etwas mit sinnvoller Mobilität, gar mit Nachhaltigkeit zu tun: Das ist ärgerlich und falsch.
Petrò schreibt, Autos würden «noch sehr lange zum Stadtbild gehören». Aber was sollen Autorennen zur Entwicklung elektrischer Lieferwagen oder autonomer Personenshuttles, die Petrò als Beispiele künftiger Autos nennt, beitragen? Jede Technik hat ihre spezifischen Eigenschaften. Autorennen bauen auf die Stärke des Verbrennungsmotors: auf seine (für die Erfordernisse des täglichen Verkehrs grotesk) hohen PS-Zahlen. Die Stärken der Elektromotoren sind andere, und es wäre ein Schildbürgerstreich, mit dem Verbrennungsmotor entstandene Verkehrssysteme elektrisch nachbilden zu wollen, so wie die Formel E die Formel 1 nachahmt.
Aber vielleicht gehören die Autos ja gar nicht mehr so lang zum Stadtbild. Das suggerieren jedenfalls die Zukunfts-Visualisierungen, die ein Formel-E-Sponsor als ganzseitige Inserate in den Zürcher Zeitungen schaltete. Da gibt es nur noch einzelne autoähnliche Fahrzeuge im Hintergrund. Selbst Autofreunden gefällt das Stadtbild offenbar besser, wenn es nicht von Autos zugemüllt ist – egal, ob benzingetrieben oder elektrisch.