Marcel Hänggi
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Demo. Pressefreiheit

12/17/2009

 
Blog von der Klimakonferenz Kopenhagen
Kurz nach Mittag. Kopenhagen Bella Center. Um 11 Uhr plötzlich Lärm. Ich meine zuerst, irgendwo werde eine Demo per TV übertragen, doch dann rennen die Journalisten aus dem Pressezentrum raus. Draußen: vielleicht 200, 300 NGO-VertreterInnen (schwer zu schätzen, da sich unter ihnen sehr viele Journalisten befinden) und Delegierte, die sich (wie angekündigt) nach draußen begeben, um die DemonstrantInnen, die von draußen kommen und das Konferenzzentrum stürmen wollen, zu verstärken. (Die Polizei hat heute früh bereits ein paar Hundert AktivistInnen in der Stadt festgenommmen; die Metro fuhr nicht mehr bis zum Konferenzzentrum, die Polizei war nervös.)
Der Zug bahnt sich seinen Weg durch das Konferenzzentrum, skandiert: «Reclaim the power!», «Join the people's assembly», «Respect indigenous peolples' rights» und weiteres; ein paar Indigene aus den Anden spielen Flöte, ein Maori-Mann in Tracht gibt Interviews. Die Check-Out-Kontrolle des UN-Sicherheitsdienstes wird wegggeschwemmt. Ich gehe mit bis in die Kälte, allzu weit will ich nicht gehen ohne warme Kleider. Doch lässt mich die Secutity bereits nicht mehr zurück; ich muss nochmals den ordentlichen Eingang nehmen. Beobachte dabei, wie ein halbes Dutzend Polizeif-Kastenwagen losfährt; jetzt dürfte das Einsammeln (sprich Verhaften) losgehen. Draußen hats auch DemonstrantInnen, aber nicht allzu viele, soweit ich sehe - maximal ein paar Hundert. Hubschrauber kreisen.

Als ich wieder rein gehe, führt mein Weg am Sit-In von Friends of the Earth (FoE; deren Schweizer Sektion ist ProNatura) vorbei. Eine der größten Umweltorganisationen der Welt hatte für heute 90 Plätze zugesagt erhalten, doch werden sie vom UN-Sicherheitsdienst abgewiesen. Zuerst ohne Begründung; dann heißt es: weil FoE-Leute an unbewilligten Demos teilgenommen hätten. (Auch der französische Aktivist José Bové wurde zuerst nicht durchgelassen.) Die FoE-Leute protestieren nun mit einem Sit-In in der Registration-Halle. Ich gehe an ihnen vorbei und will mit ihnen sprechen, da schickt mich ein UN-Sicherheitsmann weg. Nur Bilder seien erlaubt, keine Gespräche. (Kollege Markus Hofmann von der NZZ erzählt mir, er sei dabei gewesen, als José Bové zuerst abgewiedsen worden sei; auch da habe man den JournalistInnen verbieten wollen, mit ihm zu sprechen.)

Dass große Umweltorganisationen wie FoE nicht mehr ins Konferenzzentrum dürfen, hat auch für kleine Entwicklungsländer mit wenig Ressourcen negative Folgen: Während die größeren Länder mit ihren Fachleuten anreisen, sind die kleinen teilweise auf die Unterstützung von Organisationen wie FoE angewiesen. Deren Ausweisung aus der Konferenz verstärkt die Ungleichheit der Verhandlungspartner.

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    Autor

    Marcel Hänggi, ​Zürich
    wissenschaftlicher Mitarbeiter Verein Klimaschutz Schweiz (Gletscher-Initiative)
    Journalist | Buchautor
    ​dipl. Gymnasiallehrer


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