Als ich wieder rein gehe, führt mein Weg am Sit-In von Friends of the Earth (FoE; deren Schweizer Sektion ist ProNatura) vorbei. Eine der größten Umweltorganisationen der Welt hatte für heute 90 Plätze zugesagt erhalten, doch werden sie vom UN-Sicherheitsdienst abgewiesen. Zuerst ohne Begründung; dann heißt es: weil FoE-Leute an unbewilligten Demos teilgenommen hätten. (Auch der französische Aktivist José Bové wurde zuerst nicht durchgelassen.) Die FoE-Leute protestieren nun mit einem Sit-In in der Registration-Halle. Ich gehe an ihnen vorbei und will mit ihnen sprechen, da schickt mich ein UN-Sicherheitsmann weg. Nur Bilder seien erlaubt, keine Gespräche. (Kollege Markus Hofmann von der NZZ erzählt mir, er sei dabei gewesen, als José Bové zuerst abgewiedsen worden sei; auch da habe man den JournalistInnen verbieten wollen, mit ihm zu sprechen.)
Dass große Umweltorganisationen wie FoE nicht mehr ins Konferenzzentrum dürfen, hat auch für kleine Entwicklungsländer mit wenig Ressourcen negative Folgen: Während die größeren Länder mit ihren Fachleuten anreisen, sind die kleinen teilweise auf die Unterstützung von Organisationen wie FoE angewiesen. Deren Ausweisung aus der Konferenz verstärkt die Ungleichheit der Verhandlungspartner.