Die Verhandlungen sind ein bisschen wie ein großes Pokerspiel angelegt: Die Industrie- und großen Schwellenländer waren das Jahr hindurch aufgefordert, ihre Angebote auf den Tisch zu legen. Auch das führt zu einer bestimmten - nicht gerade konstruktiven - Taktik. Der Chefunterhändler der EU, Arthur Runge-Metzger, sagte es so: Wer vor der letzten Verhandlungsnacht zu viele Zugeständnisse macht, kann nur verlieren.
Einem Verhandlungserfolg förderlich ist das nicht gerade. Aber es lässt doch immerhin hoffen, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.
Na, na, es scheint einigen unwohl zu sein mit dem Pokerspiel. Etwa dem britischen Premier Gordon Brown: «Es genügt nicht zu sagen "Ich tu vielleicht dies, ich könnte das tun, vielleicht tu ich jenes"», sagte er heute. Die EU müsse ein Ziel von minus 30 Prozent anstreben (bisher bietet sie minus 20, mit der Option, auf minus 30 zu erhöhen, je nach Gang der Verhandlungen). Das ist zwar immer noch zu wenig. Aber immerhin...
P.S.: Das von Dänemark eilends verabschiedete Gesetz gegen StörerInnen des Klimagipfels, auch bekannt unter dem schönen Namen «Lømmelpakken» («Lümmelpaket»), sieht bis 40 Tage Gefängnis vor, wenn jemand an Ereignissen beteilgt ist, die die Konferenz blockieren, und wer bei Blockaden «sich weigert, sich vom Fleck zu bewegen». Man müsste ganze Delegationen (namentlich Saudiarabien, Kanada) wegsperren...