Eine gewisse Rettung bietet das von tcktcktck.org eingerichtete kleine Internet-Zentrum gleich neben der Jugendherberge, wo ich wohne (in einem gefängniszellengroßen Zimmer zu stolzem Preis). Eine Bar, mehrere Großbildschirme mit Übertragungen aus dem Bella Center, immer zwanzig bis dreißig sympathische, mehrheitlich junge Leute, von denen die allermeisten am Computer sitzen.
Inhaltlich gibts denn heute wenig zu berichten. Was man hört: Eklat drinnen; die Afrikanischen Staaten oder (je nach Quelle) die Mitglieder der Verhandlungsgruppe G77 (130 Schwellen- und Entwuicklungsländer) haben die Verhandlungen aus Protest verlassen. G77-Chefverhandler Lumumba Di-Aping aus Sudan wirft namentlich der dänischen Kongress-Präsidentschaft vor, auf «undemokratische Weise» die Interessen der Industrieländer zu verfolgen: «It has become clear that the Danish presidency - in the most undemocratic fashion - is advancing the interests of the developed countries at the expense of the balance of obligations between developed and developing countries.»
Einziger Höhepunkt des Tages: ein von der Heinrich-Böll-Stiftung (www.boell.de) ausgerichtetes Plenum mit interessanten Leuten aus Indien, den USA und Deutschland. Mehr dazu später; meine Batterie ist am Ende und mein Netzteil passt nicht in die dänischen Steckdosen...