Selber besuche ich eine Podiumsdiskussion mit Shivan Kartha (eine der Leute hinter dem Greenhouse-Development-Rights-Konzept, den indischen Umweltwissenschgaftlern Chandra Bhushan und Surva Sethi, Andrew Light vom Think-Tank Center for American Progress und Joachim Schellnhuber vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung. Sehr interessant, aber desilusionierend. Der Graben zwischen Nötigen und realpolitisch Möglichem erscheint einnmal mehr immens. So sagt Light etwa: Viele AmerikanerInnen haben noch gar nicht realisiert, dass es andere Länder gibt. Kartha sagt, es sei schon zu spät, die Menge Treibhausgase, die die Menschehit noch emittieren darf, gerecht unter den Ländern aufzuteilen - da sei nicht mehr genug. Es gehe darum, die nötigen Anstrengungen, um die Emissionen zu reduzieren, gerecht aufzuteilen. Die Idee, die restlichen Emissionen pro Kopf auf die Weltbevölkerung aufzuteilen, vergleicht er mit einem Festessen, bei dem die Reichen alles alleine gegessen haben, als das Dessert bevorsteht - und nun sage man, okay, gerecht ist es, wenn das Dessert gleichmäßig verteilt wird. Und weil hier gerne in Bildern geredet wird, gleich noch eines - Kartha zitiert Ivo de Boer, den Generalsekretär des Uno-Klima-Rahmenabkommens: «Von den Entwicklungsländern jetzt zu verlangen, auf einen nicht-fossilen Entwicklungspfad umzusteigen ist, als würde man von Passagieren verlangen, aus dem Flugzeug zu springen [das Kioto-Protokoll aufzugeben], und ihnen versprechen, der Fallschirm [ein neues Klimaabkommen] werde nachgeliefert.»
Unterdessenm sind in der Stadt dauernd (dänische und schwedische) Polizeifahrzeuge mit Blaulicht unterwegs, über der Stadt kreisen Hubschrauber. Heute durchsuchte die Polizei die «Freistaat Christiania» und nahm mehrere Leute fest. Und im Stadtzentrum gelang es AktivistInnen, eine riesigen Ballon, der für die Klimakonferenz hier uafgestellt worden ist (sein Volumen stellt das Volumen einer Tonne CO2 dar), wegzuschleifen.