Heinrich Bachofner, Erfinder
Solche Möglichkeitsmenschen leben, wie man sagt, in einem feineren Gespinst, in einem Gespinst von Dunst, Einbildung, Träumerei und Konjunktiven. (…)
Wenn man sie loben will, nennt man diese Narren auch Idealisten. Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften |
Im Rahmen eines Publikationsprojekts von Katrin Luchsinger und Jacqueline Fahrni an der Zürcher Hochschule der Künste untersuche ich das zeichnerische Werk des Psychiatriepatienten und Erfinders Heinrich B. (1863-1926).
Der Winterthurer Heinrich B. war einfacher technischer Mitarbeiter der SBB, bevor er 1911 gegen seinen Willen in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen wurde. Von 1913 bis zu seinem Tod 1926 lebte er in der Klinik Rheinau und verbrachte seine Zeit damit, Zeichnungen technischer Erfindungen anzufertigen. Seine Erfindungen sollten dazu beitragen, das Leben einfacher, angenehmer, sicherer zu machen. Siebzig dieser Zeichnungen sind erhalten und befinden sich im Staatsarchiv Zürich: Fahrzeuge, Flugapparate, Brücken, Kraftwerke, Aluminiumwerke, Kochherde ...
Mein Beitrag befasst sich mit der Technik als utopischer Gegenwelt eines seiner Freiheit beraubten Menschen. Ich untersuche die These, dass die Träume des «verrückten», fachlich nicht ausgebildeten Heinrich B. Technikutopien spiegeln, wie sie von höchst arrivierten Zeitgenossen in kaum weniger «verrückter» Weise geträumt und verfolgt wurden.
Der Winterthurer Heinrich B. war einfacher technischer Mitarbeiter der SBB, bevor er 1911 gegen seinen Willen in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen wurde. Von 1913 bis zu seinem Tod 1926 lebte er in der Klinik Rheinau und verbrachte seine Zeit damit, Zeichnungen technischer Erfindungen anzufertigen. Seine Erfindungen sollten dazu beitragen, das Leben einfacher, angenehmer, sicherer zu machen. Siebzig dieser Zeichnungen sind erhalten und befinden sich im Staatsarchiv Zürich: Fahrzeuge, Flugapparate, Brücken, Kraftwerke, Aluminiumwerke, Kochherde ...
Mein Beitrag befasst sich mit der Technik als utopischer Gegenwelt eines seiner Freiheit beraubten Menschen. Ich untersuche die These, dass die Träume des «verrückten», fachlich nicht ausgebildeten Heinrich B. Technikutopien spiegeln, wie sie von höchst arrivierten Zeitgenossen in kaum weniger «verrückter» Weise geträumt und verfolgt wurden.
Die Resultate des Forschungsprojekts sind im Oktober 2017 bei Scheidegger & Spiess im Sammelband Heinrich Bachofner. Erfinder erschienen.
> Eine gekürzte Fassung meines Kapitels als Vorabdruck in der WOZ vom 26. Oktober 2017 zum Runterladen als PDF. |
Die Erforschung des Werks Heinrich B.s ist ein Teilprojekt des Forschungsprojekts «Bewahren besonderer Kulturgüter».