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Marcel Hänggi |
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Kai Niebert, geboren 1979, ist Professor für Didaktik der Naturwissenschaften und Nachhaltigkeit an der Universität Zürich, Präsident des Deutschen Naturschutzrings – des Dachverbands der Umweltorganisationen Deutschlands – und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Gletscher-Initiative. Im Interview mit Marcel Hänggi spricht er über die Rolle der Schule in der Umweltkrise. > Interview lesen auf gletscher-initiative.ch > Lire l'interview en français sur www.initiative-glaciers.ch Das Schwinden der Gletscher ist ein Warnsignal, sagt Wilfried Haeberli. Der Gletscherforscher, geboren 1947, ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats und des Initiativkomitees der Gletscher-Initiative. Im Interview mit Marcel Hänggi spricht der emeritierte Professor für Geografie der Universität Zürich über seine Liebe zu den Gletschern und sein politisches Engagement. > Interview lesen auf gletscher-initiative.ch > Lire l'interview en français sur www.initiative-glaciers.ch Technokratisch statt systemisch und nicht in Geringsten 1,5-Grad-tauglich: Mein Kommentar zu den Energieperspektiven 2050+ des Bundesamts für Energie. 27. November 2020. Das Bundesamt für Energie (BFE) hat am Donnerstag seine Energieperspektiven 2050+ publiziert. Sie bilden die Grundlage für die Planung der künftigen Energiepolitik.
Die Energieperspektiven zeigen: Eine Energieversorgung mit netto null CO2-Emissionen bis 2050 ist machbar. Dazu braucht es aber politische Massnahmen: In einem Weiter-wie-bisher-Szenario, das ebenfalls gerechnet wurde, würden die Emissionen dank technischen Fortschritten zwar sinken, aber nur um 30 Prozent. Der technische Wandel allein wird uns nicht retten. Aber … (weiter lesen auf der Website der Gletscher-Initiative) Bevor der Bundesrat etwas gegen den Klimawandel unternimmt, will er auf die technische Entwicklung warten. Dabei ist es Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen für die richtigen technischen Entwicklungen zu setzen. – Tribüne von Marcel Hänggi im Tages-Anzeiger vom 24. Oktober 2020. Anfang September hat der Bundesrat einen Gegenvorschlag zur Gletscherinitiative vorgestellt. Schon 2019 hat er sich das Ziel der Initiative zu eigen gemacht, die Treibhausgasemissionen bis spätestens 2050 auf netto null zu senken. In den Erläuterungen zum Gegenentwurf schreibt er nun zudem: «Eine Abkehr von fossilen Energien ist vordringlich und für die Erreichung des Netto-null-Ziels unabdingbar.» Allerdings will der Bundesrat die Konsequenz aus dieser Einsicht dann doch nicht ziehen und die fossile Energie ab 2050 verbieten, wie es die Gletscherinitiative verlangt. Er will die Nutzung fossiler Energie lediglich «so weit reduzieren, als es wirtschaftlich tragbar» ist.
Oui, la loi sur le CO2 ne suffit pas. Pourquoi l'Association suisse pour la protection du climat s'engage pour cette loi néanmoins et pourquoi la crise climatique n'est pas un « problème » à être « résolu », j'explique sur Heidi le 7 octobre 2020. Fin septembre, après une longue lutte politique, le Parlement a finalement adopté la nouvelle loi sur le CO2, qui fixe un objectif de réduction des émissions de gaz à effet de serre générées par l’humain pour l’année 2030. L’UDC avait déjà annoncé qu’elle voulait combattre la loi par un référendum parce qu’elle allait trop loin.
Wie kann man mit Schüler*innen Goethe lesen, wenn die Welt zugrunde geht? – Republik, 16. Juni 2020. Als 2018 Schülerinnen und Schüler wegen der Klimakrise zu streiken begannen, lautete eines ihrer Argumente: Wozu sollen wir die Schule besuchen, wenn die Welt zugrunde geht? Diesen Sommer trete ich eine Stelle als Gymnasiallehrer an. Vor dreieinhalb Jahren entschloss ich mich zu einem Berufswechsel, begann die Lehrerausbildung, unterrichte seither in Stellvertretungen Deutsch und arbeite für die Gletscherinitiative, die ich gleichzeitig mit ins Leben rief. Die Frage, die mich in dieser Situation am meisten umtreibt, ist die der Klimastreikenden – aus der umgekehrten Perspektive: Wie unterrichte ich junge Menschen, wenn die menschliche Zivilisation dabei ist, sich selbst zu zerstören? Wie legitimiere ich, dass meine Klassen, sagen wir, Goethe lesen müssen, wo es doch so viel Dringlicheres gäbe? Blogpost vom 30. April 2020 für die Gletscher-Initiative. > en français: lire ici. > Narrative aus der Corona- für die Klimakrise? Ein Argumentationsleitfaden für Klimabewegte, bereitgestellt von der Klima-Allianz. Von Marcel Hänggi, Patrick Hofstetter, Irmi Seidl, Andri Gigerl, April 2020. Download PDF. > Récits de la crise du corona pour la crise climatique ? Un guide d’argumentation pour celles et ceux qui s’engagent pour le climat, mis à disposition par l’Alliance climatique, de Marcel Hänggi, Patrick Hofstetter, Irmi Seidl, Andri Gigerl. Avril 2020 (résumé français). PDF à télécharger. «Natürlich», sagte Mailands Vizebürgermeister Marco Granelli letzte Woche gegenüber der britischen Tageszeitung The Guardian, «wollen wir die Wirtschaft wiederaufbauen, aber ich denke, wir sollten es auf einer neuen Grundlage tun.» Und sein Kollege Pierfrancesco Maran ergänzte: «Wir planten für 2030; nun nennen wir es 2020.»
Man kann sich die Energie sparen, Wahrheitsverleugner*innen zu widersprechen – was sie nicht wahrhaben wollen, wollen sie nicht wahrhaben. Aber wenn sogar ein bildungspolitisches Blog, das sich mit dem Namen eines Aufklärers (Condorcet) schmückt, einem Klimaleugner eine Plattform bietet, muss man widersprechen. – Meine Replik auf das leugnerische Pamphlet «Klimadiskurs – Sapere aude!» von Hans-Jürgen Bandelt auf condorcet.ch am 10. Februar 2020. Sehr geehrter Herr Bandelt: Wissen Sie, was Niederschläge sind?
Atomkraftwerk-Betreiber müssen von Gesetzes wegen Milliarden rückstellen, um dereinst ihre Altlasten zu entsorgen. Ein Einblick ins Anlage-Portfolio des Stilllegungs- und Rückstellungsfonds zeigt, wie das Geld angelegt ist. – WOZ Die Wochenzeitung vom 9. Januar 2019 Atomspaltung setzt kein CO2 frei. Die Atomenergie wird deshalb immer wieder als eine Lösung der Klimakrise propagiert. Doch ein Aspekt der Wechselwirkung zwischen Klimakrise und Atomenergie blieb in der Debatte bisher unbeachtet.
Es geht um Geld. Am 11. Dezember hat Ursula von der Leyen den «Europäischen Green Deal» vorgestellt, der die EU auf den Weg zur CO2-Neutralität führen soll. Angesichts des erbärmlichen Resultats der Klimakonferenz COP25 in Madrid war das ein Hoffnungsschimmer. Doch was taugt der Deal? Eine kurze Analyse, basierend auf der Mitteilung der Europäischen Kommission:
La fin de l'âge du pétrole, du charbon et du gaz Comment fonctionne la politique climatique?1/11/2019
Die Klimakrise verschärft sich. Schweizer PolitikerInnen und Medien beschäftigen sich endlich damit. Ein bisschen. – WOZ Die Wochenzeitung vom 3. Oktober 2019 Endlich erfährt die gefährlichste Krise der Gegenwart mehr Aufmerksamkeit. Wenigstens ein bisschen. Die FDP merkt, dass Klimapolitik nicht einfach schlecht für die Wirtschaft ist, und vollzieht eine umweltpolitische Wende. Wenigstens ein bisschen. Der Ständerat zimmert ein CO2-Gesetz, das besser ist, als man erwarten durfte. Wenn auch bei weitem nicht gut genug. Der Bundesrat bekennt sich dazu, das Pariser Abkommen ernst nehmen zu wollen. Wenigstens mit Worten. Die Klimabewegung ist die grösste Bewegung seit langem, in der Schweiz gingen am Samstag in Bern 100 000 Menschen, in der Woche zuvor Zehntausende SchülerInnen in verschiedenen Städten auf die Strassen. Die Medien haben berichtet – ein bisschen. Videomitschnitt (1 Std. 20 Min.) des Podiumsgesprächs vom 29. April 2019 im Kosmos, Zürich. Mit Bettina Dyttrich, Payal Parekh, Jonas Kampus und Marcel Hänggi; Moderation Beat Ringger.
> auf Youtube ansehen > Als Audiodatei (MP3) herunterladen Der neue Bericht des Uno-Klimarats IPCC zeigt, wie wichtig die Beschränkung der Erderwärmung auf 1,5 Grad ist – und unterschätzt zugleich die Bedeutung der Politik. – WOZ Die Wochenzeitung vom 11. Oktober 2018 Es ist die wichtigste Publikation des Jahres: Der am Montag vorgestellte Bericht des Uno-Klimarats IPCC bündelt die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Auswirkungen einer Klimaerwärmung um 1,5 Grad gegenüber vorindustrieller Zeit. Nötig wurde er, weil der letzte Bericht des IPCC nur Szenarien betrachtet hatte, die auf eine Erderwärmung um 2 oder mehr Grad hinauslaufen. Die Klimakonferenz von Paris hat 2015 aber beschlossen, die Erderwärmung solle auf «deutlich unter 2 Grad» begrenzt werden – und wenn möglich auf 1,5 Grad. Eigentlich müsste «nachhaltige Wirtschaft» ein Pleonasmus sein. Ist es aber nicht. Ein Grund sind Verständnisprobleme zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen. – Horizonte / Horizons Nr. 114, September 2017 Die Wirtschaft soll den Menschen ein gutes Leben ermöglichen: Dieser Aussage würden wohl die meisten Wissenschaftler und Politiker zustimmen. Und wenn man mit «den Menschen» auch künftige Generationen meint, so sollte «nachhaltige Wirtschaft» eigentlich ein Pleonasmus sein: Eine nicht nachhaltige Wirtschaft verfehlt ihren Zweck. Schliesslich bedeutet «Ökonomie» im ursprünglichen Sinn die Lehre der guten Haushaltsführung.
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AutorMarcel Hänggi, Zürich Themen
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